Verjüngungskur für Stauden.
Nutzen Sie den Frühjahrsputz und geben Sie Ihrem Garten gute
Voraussetzungen für den Sommer.
Das Frühjahr, mit dem Beginn des Neuaustriebes, ist für die
meisten Stauden der günstigste Zeitpunkt für eine Verjüngungskur. Pflanzen, die
viele Jahre an einer Stelle gestanden haben, müssen von Zeit zu Zeit geteilt
und damit wieder verjüngt werden.
Nach folgender Faustregel kann man arbeiten: sommer- und herbstblühende
Stauden werden im Frühjahr vor oder bei beginnendem Austrieb geteilt, denn zu
diesem Zeitpunkt haben sie bereits die Nährstoffe in ihren Organen gespeichert,
die sie für die kommende Wachstumsperiode benötigen. Die Frühjahrsblüher
hingegen benötigen ihre ganze Kraft für die Blüte und sollten erst nach der
Blüte geteilt werden.
Egal ob naturnahe Pflanzungen
oder
prächtige Staudenrabatten – es gibt in jedem Beet langlebige und
kurzlebige
Arten. Langlebige Arten können am gleichen Standort ein Alter von 15-20
Jahren
erreichen. Zu diesen Arten gehören: Pfingstrosen, Silberkerzen,
Elfenblumen,
Christrosen, Funkien, Yucca, Chinaschilf. Dann gibt es Arten, die ihr
schönstes
Erscheinungsbild zwischen 4 bis 8 Jahren haben. Wenn sie in der Mitte
verkahlen
oder nicht mehr wie gewohnt blühen, ist der Zeitpunkt für eine
Regenerierung
des Bestandes gekommen. Zu diesen Arten gehören Hoher Staudenphlox,
Astilben,
Rittersporn, Schwertlilien, Bunte Gartenmargerithe.
Kurzlebige Arten müssen schon nach wenigen Jahren ausgetauscht werden,
da
sie von starkwachsenden Pflanzen zu sehr bedrängt werden oder sich
nur bei
optimaler Pflege entsprechend entwickeln: Sonnenhut, Gemswurz,
Indianernessel gehören zu dieser Gruppe. Auch viele Polsterstauden
gehören zu den kurzlebigen Arten:
Blaukissen, Feldthymian, Polsterphlox, Federnelken, verschiedene Sedum
Arten
werden schon nach einigen Jahren kahl in der Mitte und sollten für eine
üppige
Blütenfülle schon nach 3 Jahren neu gepflanzt werden.
Die einfachste Art Verjüngung ist das Neupflanzen junger wüchsiger
Stauden, die es jetzt im Gartencenter oder beim Staudengärtner
zu kaufen gibt.
Arbeitsintensiver ist das Aufpflanzen von geteilten Pflanzen
aus Altbestand. Bodendecker und Polsterbildner reißt man zu kleinen Büscheln
auseinander, so dass noch Wurzeln an der Pflanze verbleiben und pflanzt sie
tief ein. Horstartig wachsende Arten werden ausgegraben und mit Hilfe eines
Spatens oder Beils zerteilt. Vorher entfernt man alte Stiele und eingezogenes
Laub vom vergangenen Jahr. Bei dieser Art der Vermehrung hat man den Vorteil,
dass man hundertprozentig „seine“
Staudensorte behält.
Wenn Pflanzen über viele Jahre an einer Stelle gestanden
haben kommt es zu einseitiger Nährstoffaufnahme. Das führt zur Schwächung des
Bodens und die Vitalität der Pflanzen lässt nach. Ein Standortwechsel ist
deshalb von Vorteil. Wo das nicht erwünscht ist kann auch der Boden
ausgetauscht. In jedem Fall muss eine Grunddüngung eingebracht werden.
Ein Tipp zum Schluss: Antwort auf die Frage, wann der Altbestand eine Verjüngung
braucht, gibt uns die Pflanze selbst. Wenn Vitalität und
Blühfreudigkeit
nachlassen, ist es höchste Zeit dafür. Wenn Sie nicht sicher sind, ob und
welche Pflanzen sie verjüngen sollten, beobachten Sie ihren Garten und
markieren Sie die jeweiligen Pflanzen – das nächste Frühjahr kommt bestimmt!
Februar 2008
Peggy Schütze